Ausgleichsfläche Fasanenweg
Seit dem Jahr 2013 betreut die Ortsgruppe Hatten des NABU eine Fläche am Fasanenweg in Hatterwüsting, die die Gemeinde Hatten als Kompensationsmaßnahme für den Bebauungsplan 38 (Gewerbegebiet Sandkrug) angelegt hat. Die Planung für diese Fläche stammt aus dem Jahr 2002. Das lange, schmale Flurstück ist in drei Teilbereiche untergliedert worden. Im südlichen Teil wurde eine Blumenwiese angelegt, indem der Boden aus-gemuldet und an den Ränden leicht verwallt wurde. Der sogenannte „Wendeplatz“ sollte sich zu einem Magerrasen entwickeln, vorteilhaft für Kleinsäuger und Insekten. Eingestreute Steinhaufen waren als Unterschlupf und Sonnenplatz für wechselwarme Tiere gedacht.
Der mittlere Bereich wurde als „Bienental“ gestaltet. Hier wurde eine nektar- und pollenreiche Vegetation geschaffen. Angedacht war auch die Nutzung durch einen Imker. Der nördliche Teil, das „Feuchtgebiet“ sollte erhalten und durch Ausmulden, Einarbeiten von Bentonit und Glättung des Bodens ein wechselfeuchtes Naßgebiet ergeben, das einerseits ein Laichgebiet für Amphibien und anderseits ein Nahrungsgebiet für Libellen darstellt. Der Aufbau eines Vegetationsstreifens in Wallheckenform an der langen östlichen Seite der Fläche sollte die Ersatzmaßnahme abrunden.
Im Jahr 2013 stellte sich die Situation aber völlig anders dar. Die „Wallhecke“ war durch das Aufkommen zahlreicher Espen dem Heckenstadium entwachsen. Auch weitere Bäume, wie z. B. Stieleichen, ragten mittlerweile so weit in die Fläche, dass die angepflanzten Holzäpfel, Vogelkirschen und Wildbirnen bedrängt, geschädigt oder sogar zum Absterben gebracht wurden. Wurzelausläufer der Pappeln waren so weit auf die Fläche vorgedrungen, dass alles Andere unterdrückt wurde. Die ehemals ausgesäten Wildkräuter wie, Heidenelke, Moschusmalve, Witwenblume u. a. waren nur noch in kleinen Beständen zu finden.
Auf Nachfrage erklärte sich die Gemeinde einverstanden, dass die NABU-Ortsgruppe sich mit der Pflege der Fläche befasst. Durch die Gemeinde wurde zunächst die Gesamtfläche der Krautschicht gemäht und das Mähgut von der Fläche entfernt. Von Seiten der Nabu-Ortsgruppe gab es bereits mehrere Arbeitseinsätze, bei denen eine große Espe gefällt und unzählige Wurzelausläufer abgestochen wurden. Aus dem Astmaterial ist an der westlichen Grundstücksgrenze eine Totholzhecke errichtet worden. Außerdem wird regelmäßig Müll entfernt.
2015/2015 sind die Zitterpappeln weiterhin das große Problem! Die Zitterpappel oder Espe ist grundsätzlich ein schönes einheimisches Gehölz, die als Wirtspflanze vielen Tieren Nahrung bietet. Leider hat sie eine Unart, die sie als Randbepflanzung der Kompensationsfläche völlig ungeeignet macht. Sie bildet nämlich Ausläufer, die schon weit über 10 Meter in „unser“ Gelände hineinwachsen. Mit den Jahren würde sie die gesamte Fläche als Espenwald einnehmen. Mehr als 20 Bäume mit einer Stammstärke von bis zu 30 cm, die alle an der linken Seite der Kompensationsfläche wuchsen, wurden im Winter 2014/2015 gefällt. Die Ausläufer wurden alle ausgestochen bzw. über dem Boden abgekniffen. Im Laufe des Sommers 2015 wuchsen die Ausläufer mit besonderer Energie, offensichtlich, weil die „Mutterpflanzen“ gefällt wurden. Deshalb wurden im zeitigen Frühjahr 2016 in mehreren Arbeitseinsätzen bei teilweise gräuslichem Wetter von NAJU und NABU die Ausläufer erneut bekämpft. Wenn die Schösslinge regelmäßig entfernt werden, sollen mit der Zeit keine neuen mehr kommen. Wir hoffen, dass es stimmt.