Natürlich ist das Thema zeitlich nicht auf dem Punkt. Aber nach unserer Gartenbewertung sind 50 "Gärtner" ganz scharf auf alles was im Frühjahr kommt. Deshalb auch die Idee Sandra nochmals einzuladen, dann wenn die Blumen blühen. Bis dahin können die Interessierten Bücher, Samentabellen und Pflanzzeiten studieren. Nutzen Sie bitte im Bericht auch die "blauen" Verlinkungen.
Blüten und Wohnungen für "Bienen und Wespen"
Es gibt weltweit mehr als 20.000 Wildbienenarten. In Deutschland sind es über 569 Arten in 6 Unterfamilien und 42 Gattungen *. In Niedersachsen und Bremen sind über 341 Arten auffindbar – mehr als die Hälfte dieser Wildbienenarten steht bereits auf der Roten Liste.
Die sogenannten Hautflügler oder auch Stechimmen genannten Tiere fliegen vom zeitigen Frühjahr bis in den Herbst.
Für die eigene Ernährung und die Versorgung ihrer Nachkommen benötigen Wildbienen Pollen und Nektar, unter diesen sind einige Arten, die auf bestimmte Pflanzen als Nahrungsquelle angewiesen sind (Oligolektie), und solche, die weniger wählerisch sind (Polylektie).
Grabwespen benötigen als erwachsene Tiere den Nektar verschiedener Blüten oder den zuckerhaltigen Kot von Blattläusen, um sich zu ernähren (bevorzugt Apiaceae und Asteraceae). Zur Ernährung ihres Nachwuchses sind Grabwespen auf diverse Quellen tierischen Ursprungs angewiesen. Ein Viertel der Hautflügler lebt parasitisch. Sie nutzen als „Kuckuck“ die Nistanlage der anderen Arten für die Aufzucht der eigenen Nachkommen, aber auch diese besuchen Blüten für den Eigenbedarf. Durch Blütenbesuche leisten die Hautflügler einen großen Beitrag zur Bestäubung von Kultur- und Wildpflanzen.
Stechimmen sind darüber hinaus auf geeignete Nistmöglichkeiten angewiesen. Dreiviertel der Hautflügler legt Nester an - unter ihnen nisten 2/3 endogäisch, z.B. in Erde, Sand und Lehm. Der Rest baut die Nester in Mauerfugen, Totholz, Löchern und hohlen Pflanzenstängeln.
Im eigenen Garten kann man gebündeltes Schilfrohr und Bambus anbieten. Auch Bohrlöcher in Harthölzern in einer Größe von 2 bis 8 mm Durchmesser werden angenommen. Möglichst glatte Ränder der Bohrlöcher verhindern, dass sich die Tiere die Flügel beschädigen. Die Hölzer sollten dabei in der Ausrichtung der Natur nachgeahmt sein – also keine Baumscheiben aufhängen. Wer die Möglichkeit hat, einen trockenen Ort mit lehmigem oder ungewaschenem Sand anzulegen oder eine Trockenmauer aufzustellen, kann den bodennistenden Arten helfen. Generell sollten die Nistmöglichkeiten vor Feuchtigkeit geschützt an einem sonnigen Ort aufgestellt oder gehängt werden.
Diese und weitere Tipps hat der NABU unter diesem Link zusammengestellt:Nisthilfen
Als Garten- und BalkonbesitzerIn kann man Schutzmaßnahmen in der Landschaft nicht ersetzen, aber dennoch kann man unmittelbar zum Artenschutz dieser wichtigen Tiergruppe beitragen. Die Lebensbedingungen von Wildbienen und „Wespen“ können durch ein Angebot nektar- und pollenreicher Pflanzen verbessert werden (Stichwort: Naturnaher Garten). Ein durchgehendes Blütenangebot in der Flugzeit bietet eine Nahrungsquelle für die fleißigen Bestäuber. In Kombination mit der Schaffung von geeigneten Möglichkeiten zum Nestbau können Sie im eigenen Garten ein Wildbienenrefugium schaffen.
Als
Gehölzarten sind die Salweide,
Schlehe, und Weißdorn im Frühjahr für Wildbienen besonders attraktiv und eine wichtige Nahrungsquelle.
Alle Obstgehölze und Beerensträucher sind ausgesprochen gut geeignet, daher werden sie nicht einzeln aufgeführt.
Unter den Küchenkräutern sind insbesondere die Blüten von Schnittlauch, Salbei, Borretsch, Thymian, Bohnenkraut, Ysop, Oregano und alle Minze-Sorten ein Bienenmagnet.
Eine Auswahl hat der NABU an Blütenpflanzen Auch hier hat der NABU eine Auswahl und Informationen zu Bienenfreundlichen
Gärten zusammengestellt.
Viel Spaß bei der Umsetzung und vielen Dank für Ihren Beitrag zum Naturschutz!
Sandra Bischoff, vom NABU Oldenburger Land
Quellenangabe
und Tipps zum Nachlesen:
Scheuchl,
E. & Schwenninger, H.R. (2015): Kritisches
Verzeichnis und aktuelle Checkliste der Wildbienen Deutschlands (Hymenoptera, Anthophila) sowie Anmerkungen zur Gefährdung.
– Mitt. Ent. Ver. Stuttgart 50 (1), 255 S.
Scheuchl,
E. & Willner, W. (2016): Taschenlexikon der Wildbienen Mitteleuropas:
Alle Arten im Porträt. Quelle
& Meyer. (ISBN 978-3494016535)
Westrich,
Paul (2015): Wildbienen - Die anderen Bienen. Pfeil
Verlag. (978-3-89937-136-9)
*Westrich,
P.; et.al. (2011): Rote Liste und Gesamtartenliste der Bienen (Hymenoptera, Apidae) Deutschlands. – In:
Binot-Hafke, M.; Balzer, S.; Becker, N.; Gruttke, H.; Haupt, H.; Hofbauer, N.; Ludwig, G.; Matzke-Hajek, G. & Strauch, M. (Red.):
Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Band 3: Wirbellose Tiere (Teil 1). – Münster (Landwirtschaftsverlag). – Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (3):
373-416.(ISBN
978-3-7843-5231-2)
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NABU Bezirksgruppe Oldenburger Land e.V. Sandra Bischoff Schlosswall 15 26122 Oldenburg Tel: 0441-25600 www.nabu-oldenburg.de
23.März 2018 Bienen, was sagt das BMEL dazu?
27.Jun.2017
NWZ-Multimedia-Bericht zu Wildbienen und NABU-Projekt
Kristin Böhm, Wildbienen-Projektleiterin für Plan Bee von NABU Oldenburg hat mit Energie und Elan das NABU Projekt "Lebensräume für Wildbienen in der Stadt" mit ihren Kollegen durchgeführt.
Nicht nur Naturfreunde waren an dem Thema stark interessiert, sondern auch die Nord-West-Zeitung (NWZ), die aus den vielen Einzelthemen einen interessanten lesens- und hörenswerten Multimedia-Bericht verfasste und ihn ihren Lesern anbot. Es ist NABU Oldenburg gelungen, eine Freigabe des Inhalts für die Homepage zu erhalten. Das gelang auch für NABU Hatten.. Danke.
Starten Sie mit Klick auf Summ, summ, summ und Sie erreichen die NABU-Seite Plan Bee. Auf dieser Seite befindet sich auch der Link zur NWZ. Bei der abgebildeten Biene handelt es sich um eine rotpelzige Sandbiene (Andrena fulva) auf einem Salbeiblatt.
(Text und Bild: Uwe Pommerening)